Vom 24. 8. 1995 bis 15. 9. 1995 machten die Studierenden des
4. Semesters an der Abteilung Siedlungsplanung (heute Raumplanung) des ITR
(heute Hochschule Rapperswil HSR) eine Studienarbeit. Fritz Zollinger
schrieb das "Kapitel 8, Zürich Bürkliplatz". Ein Teil seiner
Ideen, insbesondere die Verbesserung der Situation für FussgängerInnen
und VelofahrerInnen, wurde um 1999 mit der Sanierung des Bürkliplatzes
realisiert. Nachstehend einige Gedanken von Fritz Zollinger in gekürzter
Form und teilweise der heutigen Situation angepasst: |
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Die Schiffstation Bürkliplatz ist die am prominentesten
gelegene und meistfrequentierte auf dem gesamten Streckennetz der ZSG (Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft).
Ihre Erschliessung mit Tram und Bus ist ideal. Leider ist der Einbezug der
Schiffstation in die Verkehrsströme sehr unbefriedigend. |
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Interessenkonflikte
Die folgenden drei Institutionen verfolgen verschiedene Ziele, die
teilweise unvereinbar sind: |
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Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG)
Die ZSG wünscht eine Überdachung der Stege. |
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Gartenbauamt der Stadt Zürich (heute Grün Stadt Zürich
GSZ)
Für das Gartenbauamt ist der Bürkliplatz einer der wichtigsten Plätze
in Zürich. Es plädiert deshalb für die absolute Freihaltung der
historischen Sichtachsen Tal-/ Bahnhof-/ Fraumünsterstrasse und
Stadthaus-Quai. Diese Achsen verlaufen symmetrisch zur Hauptachse,
der Mittelachse der Stadthausanlage.
In einem vom Gartenbauamt 1990 in Auftrag gegebenen Gutachten, das heute
als Leitbild für Veränderungen im Raum Bürkliplatz dient, schrieben die
Verfasser: "Die Bürkli-Terrasse und der anschliessende Brückenkopf
entsprechen weitgehend der Originalgestaltung. Während die Brückenverbreiterung
in einer analogen Ufergestaltung aufgefangen wurde, beeinträchtigt die Grösse
der Schifflände in sehr starkem Masse die Substanz des Bürkliplatzes.
Die Aufschüttung der westlichen Rampe, die Kragplatte und die schräggestellten
Anlegestellen nehmen keine Rücksicht auf die stadträumlichen Bezüge der
Bahnhof- und Fraumüster-Srassenachsen. Desweiteren steht die
Schiffstation in ihrer plumpen Gestaltung in scharfem Kontrast zur
harmonisch gegliederten Terrasse." |
Hauptachse und historische Sichtachsen |
Stadtplanungsamt (heute Fachstelle für
Stadtentwicklung im Präsidialdepartement der Stadt Zürich FSTE )
Das Stadtplanungsamt anerkennt grundsätzlich die Bedeutung der
historischen Sichtachsen, könnte sich aber als Vision trotzdem neue,
genau in diesen Achsen gelegene Schiffstege oder ein Restaurant am See
vorstellen. |
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Ideen von Fritz Zollinger
Mehr Platz für FussgängerInnen und VelofahrerInnen. Verzicht auf
Stegüberdeckung, damit die historischen Sichtachsen erhalten bleiben.
3 Veloabstellplätze.
6 Abbruch des ZSG-Pavillons in der Sichtachse der Bahnhofstrasse.
Neubau 1.5 m tiefer, im Wasser, ähnlich wie die Bootsvermietungen.
7 Gedeckter Platzbereich. |
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Quelle: Märki / Morel: Perspektiven für die Zürichsee-Schifffahrt.
ITR, Rapperswil 1995. ISBN 3-9520795-1-0. Seite 113 bis 129. |
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