Im Jahre 1894 wurde in Zürich die erste elektrische Strassenbahn in
Betrieb genommen mit den beiden Strecken Bellevue-Kreuzplatz-Burgwies
und Bellevue-Pfauen-Römerhof-Kreuzplatz. Die Stromabnahme erfolgte
durch Rollen (Trolley). Das System der Rollenfahrleitung wurde in der
Folge für den Umbau der Pferdebahn im Jahre 1900 sowie für alle
Netzerweiterungen gewählt. Am 7. November 1914 bewilligte der Grosse
Stadtrat (Exekutive) den Umbau aller Fahrleitungen vom Rollen- zum
Bügelkontakt. Als Bügel wurde eine Konstruktion gewählt, die sich bei
der Städtischen Strassenbahn Bern bewährt hatte. Die Umbaukosten
wurden mit 150'000 Franken veranschlagt. Der verblüffend einfache
Kostenvoranschlag wurde um knapp 25'000 Franken unterschritten (siehe
auch Abbildung weiter unten).
Die Umbauarbeiten waren recht kompliziert, musste doch in einer 1.
Etappe das ganze 85 km lange Netz provisorisch sowohl mit Rollen- als
auch mit Bügel-Stromabnehmern befahrbar sein. Erst als alle Motorwagen
auf Bügel-Stromabnehmer umgerüstet waren, konnte in einer 2. Etappe
das Netz definitiv für den reinen Bügelbetrieb umgebaut werden. Ende
Februar 1917 war der definitive Umbau auf dem ganzen Netz der
städtischen Strassenbahn Zürich beendigt.
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Abspannungsnetz auf dem Bürkliplatz. Oben für die neue Bügel-,
unten für die viel kompliziertere Rollenfahrleitung (bis 1917)
Zürcher Strassenbahnwagen mit Bügel, 1918
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